Robert Naumann


Chaussee der Enthusiasten

Mittwoch, 22. Februar 2012

Ich habe noch nie von Gott geträumt und bin mir nicht sicher, ob das letzte Nacht das erste Mal war

Traumdeuter aufgepaßt:

Ich träumte, dass ich mein nächstes Buch zusammen mit Stefan Niggemeier schreiben würde. Er wollte mir unbedingt was zeigen, und zu diesem Zweck mussten wir an einem Lianengestrüpp hochklettern. Der Aufstieg dauerte mehrere Stunden und war der absolute Horror (ich habe Höhenangst), irgendwann zogen wir uns über den Rand von irgendwas (Berg?), ließen uns erschöpft auf eine Wiese fallen und sahen eine ganze Weile schweigend in den unglaublichen Sternenhimmel.
Da war ein solches Gewimmel von Sternen, kleine, große, geometrische Formationen, manche bewegten sich oder pulsierten. Niggemeier erklärte mir das so, dass wir ja jetzt durch unseren Aufstieg viel näher dran wären an den Sternen und den Himmel nun so sehen würden, wie er wirklich aussieht.
Schließlich standen wir auf und gingen in einen kleinen Laden, der da direkt am Abgrund stand und kauften uns ein Erfrischungsgetränk von einer Frau, die wie eine Hexe aussah. Wir gingen weiter und kamen zum Anwesen eines mir Unbekannten, der uns freundlich begrüßte, um uns dann in sein privates Amphitheater zu führen, wo er uns an einem Pult demonstrierte, wie er die in der Arena befindlichen Requisiten ferngesteuert bedienen konnte. Wir durften auch mal ans Pult, aber bei mir funktionierte es schlecht, die Requisiten knallten aneinander und gingen teilweise kaputt. Der Unbekannte zuckte nur mit den Schultern und meinte, wir müssten nun gehen. Auf dem Rückweg dachte ich die ganze Zeit ängstlich darüber nach, ob wir nun wieder die Lianen hinabmüßten, aber als wir zurück beim Laden waren, erklärte Niggemeier mir, dass es einen anderen Weg hinunter gebe.
Ich müsse noch mal schnell in den Laden, sagte ich zu ihm, und im Laden zeigte mir die Hexe, wie man aus seinem Körper treten und in der Zeit reisen könne. Als nächstes sah ich mich in naher Zukunft mit meiner Lektorin zusammensitzen und wir blätterten im Manuskript von Niggemeier und mir. Erschrocken stellte ich fest, dass ich offenbar sämtliche Fotos aus Jess Jochimsens "DanebenLeben: Ein fotografischer Streifzug durchs städtische Hinterland" geklaut und für das Buch verwendet hatte, und keiner hatte bisher was gemerkt, weder Niggemeier noch Lektorin oder Verlag. In dem Moment bin ich völlig verwirrt und sehr durcheinander aufgewacht.

Niggemeier kenne ich nicht persönlich und Jochimsen bin ich nur einmal kurz begegnet. Aber die entscheidende Frage ist: wer war der Unbekannte? Obwohl er scheinbar nur eine Nebenrolle spielt, hatte ich im Traum das Gefühl, als ob er unheimlich wichtig war. Und der Aufstieg "in den Himmel" und das Pult, an dem "ER" steuert, deuten doch recht eindeutig darauf hin, dass der Unbekannte niemand anderes war als Gott. Aber hat Gott dichtes kurzes schwarzes Haar, enorme Koteletten und eine schwarze Hornbrille auf? Ich bin verwirrt.

2 Kommentare:

Corinna hat gesagt…

http://blog.zeit.de/tontraeger/2012/02/23/john-peel-archive_12067

Robert hat gesagt…

Das ist ja toll, danke für den Link!